Azubi-Recruiting: So tickt die junge Generation von heute
Die Zahl der Ausbildungsstellen wächst, die der Bewerber jedoch schrumpft. Und die Zeiten, in denen sich Unternehmen ihren Wunschkandidaten aussuchen konnten, sind sowieso vorbei. Denn immer mehr junge Leute streben das Abitur an, um später an einer Universität zu studieren. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum es immer schwieriger wird, geeignete Auszubildende zu finden. Oft liegt es auch an den Unternehmen selbst, wenn sich Berufseinsteiger nicht für sie interessieren. Aber was will die Jugend von heute? In unserem Blogartikel zeigen wir Ihnen, an welchen Stellen Sie noch feilen können, damit es mit dem Azubi-Recruiting klappt.
Kennen Sie Ihre Zielgruppe!
Grundsätzlich gilt: Damit Ihr Recruiting erfolgreich wird, müssen Sie Ihre Zielgruppe kennen. Wollen Sie zum Beispiel gezielt Studienabbrecher ansprechen? Oder eher Personen, die ihren Beruf wechseln möchten? Bevor Sie eine Stellenanzeige formulieren, sollten Sie sich klar darüber werden, wen genau Sie erreichen wollen. Erst dann können Sie Ihre Text- und Bildsprache entsprechend anpassen. Es wäre ärgerlich, wenn ein attraktiver Job durch unpassende Formulierungen, ungeeignete Bilder oder eine falsche Ansprache von der gewünschten Zielgruppe nicht wahrgenommen würde.
Instagram und Co. geschickt einsetzen
Text und Bildsprache passen soweit? Sehr gut! Aber wo das Ganze jetzt platzieren? TikTok, Instagram und Snapchat – dort müssten sich doch die jungen Leute nur so tummeln, oder? Stimmt! Aber bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz spielen diese Plattformen tatsächlich eine eher untergeordnete Rolle – zumindest bei der aktiven Suche nach einer Stelle. So wurden innerhalb der Studie „Azubi-Recruiting Trends 2019“ insgesamt 3.500 junge Menschen und 1.600 Ausbildungsverantwortliche zum Thema Ausbildung befragt und Ergebnis war, dass 72,3 % soziale Medien nicht für die Ausbildungssuche nutzen. 84,3 % der Bewerber sind hingegen auf Google unterwegs. Diesen Kanal verwenden sie sehr oft oder oft. Dabei suchen sie vor allem nach der Art des Berufs und nach dem Ausbildungsort. Nur rund ein Drittel begibt sich gezielt auf die Suche nach einzelnen Branchen und bestimmten Unternehmen. Es macht also Sinn, auch Google for Jobs und Google Ads fürs Recruiting zu nutzen.
Heißt das im Umkehrschluss, dass Instagram und Co. sinnlos sind, um neue Bewerber an Land zu ziehen? Nein! Auch wenn nicht unbedingt aktiv und gezielt in den sozialen Medien nach Ausbildungsstellen gesucht wird, tragen sie einen großen Teil zu einem erfolgreichen Recruiting bei. Wenn Sie gefragt werden, ob Sie auf Facebook nach neuen Schuhen schauen würden, sagen Sie ja sicherlich auch eher „nein“, stimmt’s? Wenn Sie aber dann plötzlich beim Scrollen auf tolle Schuhe stoßen, ist es wahrscheinlich, dass Sie auf diese Anzeige klicken, um mehr zu erfahren. Und nicht anders ist es mit dem Platzieren einer Stellenanzeige. Denn der erste aufmerksamkeitserregende Kontakt entsteht eben genau dann, wenn man nicht aktiv, sondern passiv auf der Suche ist. Das sollten Sie nutzen – gerade dann, wenn die junge Generation eher nicht gezielt nach bestimmten Unternehmen sucht.
Noten sind nicht alles
Viele Betriebe orientieren sich noch immer zu stark an Noten. Viel wichtiger sind jedoch bestimmte Fähigkeiten, zum Beispiel in Handwerksberufen. Geschick und Persönlichkeit sind in dieser Branche ausschlaggebender als so manche Zensur. Sie sollten also immer beides und nicht zu sehr die reinen Schulnoten im Blick haben, wenn es um die Stellenanzeige geht. Das schreckt einige Bewerber eher ab, die sich dann lieber bei einem anderen Unternehmen bewerben.
Benefits richtig umsetzen
Ein Game Room mit Kicker und PlayStation, Sportkurse oder eine Candy Bar ziehen vor allem junge Bewerber an. Das mag wohl stimmen, doch sollten Sie nicht nur darauf bauen. Die Studie „Azubi-Recruiting Trends 2019“ hat nämlich ergeben, dass Sicherheit und Geld noch immer eine bedeutende Rolle spielen – auch bei der jungen Generation. 51,6 % wünschen sich, nach ihrem Abschluss im Ausbildungsbetrieb bleiben zu können. Ganzen 95 % ist nach der Ausbildung Jobsicherheit im (Berufs-)Leben wichtig und 94 % streben eine Festanstellung an. Hippe Benefits sind zwar schön und gut, aber auch den traditionellen Werten sollten Sie noch immer Beachtung schenken.
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Autorin: Julia Kück